Das Girls to Girls-Projekt: Zukunftsperspektive durch Bildung.
Mit dem Girls to Girls-Projekt unterstützen wir Mädchen in Bahir Dar dabei, ohne Unterbrechungen die Schule zu besuchen und erfolgreich abzuschließen.
 

Die Ausgangssituation

Für viele äthiopische Mädchen ist der regelmäßige Schulbesuch mit Beginn der Pubertät mit Hindernissen verbunden. Der Grund dafür regt zum Nachdenken an:

 

Sobald die Mädchen ihre Periode bekommen, haben sie häufig keinen Zugang zu den erforderlichen Hygieneartikeln oder können sich diese nicht leisten. So verpassen die Schülerinnen Monat für Monat mehrere Schultage und kommen im Unterricht nicht mehr mit, weshalb sich ihre schulischen Leistungen verschlechtern. Besonders stark betroffen sind Mädchen in ländlichen Regionen.

 

In der Konsequenz steht oftmals der Schulabbruch, verbunden mit erheblichen Auswirkungen auf die Zukunft der Mädchen: geringe Erwerbschancen, Perspektivlosigkeit und finanzielle Abhängigkeit.

 

In weiten Teilen der äthiopischen Gesellschaft stellt die Menstruation ein Tabuthema dar, das selbst innerhalb der Familie nicht offen angesprochen wird. Viele Mädchen werden nicht aufgeklärt, wissen nicht, was es mit den monatlichen Blutungen auf sich hat, wie sie sich verhalten und an wen sie sich wenden sollen. So geht die Pubertät mit Scham, geringem Selbstbewusstsein und einem Gefühl der Hilflosigkeit einher.

 

Das möchten wir ändern!

 

Die Projektmaßnahmen

Um die Mädchen in dieser Situation zu unterstützen, ihnen einen durchgehenden Schulbesuch zu ermöglichen und ein vertrauensvolles Umfeld für sie zu schaffen, fördern wir gemeinsam mit AMARE Onlus und dem EECMY-DASSC das
Girls to Girls-Projekt.

 

Mit unserem Projekt sind wir an drei von der Stadtverwaltung von Bahir Dar ausgewählten Schulen tätig. Die Schulleiter*innen und Lehrer*innen informieren potenzielle Projektteilnehmerinnen über unser Angebot und unterstützen unsere Arbeit, indem sie unentgeltlich Nachhilfeunterricht geben.

 

Die Projektlaufzeit entspricht der Dauer des jeweiligen Schuljahres. Durch die Verteilung von wiederverwendbaren Stoffbinden sowie die Durchführung von Hygieneschulungen und Workshops für die Projektteilnehmerinnen ist sichergestellt, dass die Mädchen nach Projektende auch ohne unsere Unterstützung durchgehend die Schule besuchen können.

 

Wie viele Mädchen im jeweiligen Schuljahr am Girls to Girls-Projekt teilnehmen können, hängt stets von der Höhe der eingenommenen Spendengelder ab. Im Schuljahr 2020/2021 betrug das Projektbudget EUR 22.049,00. Mit diesem Betrag konnten 75 Mädchen am Projekt teilnehmen und das Schuljahr erfolgreich abschließen. Im laufenden Projektjahr 2021/2022 konnte das Budget dann auf einen Betrag von EUR 22.881,00 leicht erhöht werden, sodass nun 78 Schülerinnen am Projekt teilnehmen.

 

 

Welche Maßnahmen umfasst das Projekt?

  • Damit die Mädchen künftig auch während der Periode die Schule besuchen können, stellen wir ihnen Sets aus wiederverwendbaren Stoffbinden, Unterwäsche und Körperpflegeprodukten zur Verfügung.

 

  • Die Projektteilnehmerinnen erhalten wöchentlich Nachhilfeunterricht um den verpassten Lehrstoff nachzuholen und ihre schulischen Leistungen zu verbessern.

 

  • Können sich die Familien der Mädchen keine Lehrbücher und Schuluniformen leisten, werden die Anschaffungskosten aus Spendengeldern finanziert. 

 

  • Zum Projektteam vor Ort gehören u. a. medizinisch geschulte Mitarbeiter*innen, die Aufklärungsunterricht und Hygieneschulungen geben und den Mädchen bei allen Fragen vertrauensvoll zur Seite stehen.

 

  • Sozialarbeiter*innen führen Workshops mit den Schülerinnen durch, um die Menstruation zu enttabuisieren, das Selbstbewusstsein der Mädchen zu stärken und sie zu ermutigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

  • Die Projektteilnehmerinnen organisieren an ihren Schulen sog. Girls Clubs, um einander auch über die Projektlaufzeit hinaus zu unterstützen, ihr Wissen weiterzugeben und sich auszutauschen.

 

Jetzt unterstützen